Ingwer ist bekannt dafür, dass man ihn entweder liebt oder eben nicht. Jedoch ist nicht zu bestreiten, dass diese Wurzel etliche gesundheitsförderliche Effekte hat. Dadurch hat sie sich sowohl in der traditionellen Medizin, als auch der westlichen Wissenschaft etabliert. Insbesondere in Bezug auf die Lebergesundheit gibt es Hinweise darauf, dass Ingwer positive Effekte hat. Im Folgenden werden wir tiefer in die potenziellen Vorteile von Ingwer für die Leber eintauchen. Dabei wird beleuchtet, wie diese Wurzel unseren wichtigen Stoffwechselorganen zugutekommt.
Herkunft, Botanik und traditionelle Verwendung von Ingwer
Ingwer, wissenschaftlich als Zingiber officinale bekannt, ist eine Wurzelknolle, die ursprünglich aus Asien kommt. Sie verzaubert nicht nur die Küchen der Welt, sondern wird auch seit Jahrhunderten für ihre gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, hat sich Ingwer aufgrund seiner einzigartigen Schärfe und aromatischen Nuancen über den gesamten Globus verbreitet.
Die Hauptnutzung von Ingwer liegt in der Küche, wo er als Gewürz in zahlreichen Gerichten Verwendung findet. Seine Wurzelknolle kann frisch, getrocknet oder in Form von Pulver konsumiert werden. Neben seinem kulinarischen Ruhm hat Ingwer auch einen festen Platz in verschiedenen traditionellen Heilsystemen. Dazu gehören unter anderem die chinesische Medizin und die Ayurveda.
Von Tee über Suppen bis hin zu Süßigkeiten – Ingwer ist vielseitig einsetzbar. Er verleiht nicht nur eine angenehme Schärfe, sondern bringt auch eine Fülle von Nutzen für die Gesundheit mit sich (1,2).
Inhaltsstoffe des Ingwers
Ingwer birgt auch eine Fülle von gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Ein Hauptbestandteil dieser Wurzel sind die sogenannten Gingerole, bioaktive Verbindungen, die für den scharfen Geschmack des Ingwers verantwortlich sind. Die Gingerole, insbesondere das 6-Gingerol, haben nachweislich starke antioxidative Eigenschaften. Sie können dabei helfen, den Körper vor oxidativem Stress zu schützen. Indem sie freie Radikale neutralisieren, schützen sie die Zellen vor deren schädlichem Einfluss.
Ein weiterer bedeutender Bestandteil des Ingwers sind die Shogaole. Diese entstehen durch die Dehydrierung von Gingerolen während des Trocknungs- oder Kochprozesses. Sowohl Gingerole als auch Shogaole haben entzündungshemmende Eigenschaften, die auf zellulärer Ebene wirken können. Diese entzündungshemmende Wirkung macht Ingwer zu einem interessanten Bestandteil in der Behandlung verschiedener gesundheitlicher Probleme (3,4).
Neben den genannten Hauptinhaltsstoffen enthält Ingwer auch eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen sekundären Pflanzenstoffen. Dazu gehören beispielsweise Vitamin C, Magnesium, Kalium und ätherische Öle. Diese tragen neben den Schafstoffwen ebenfalls zu den gesundheitlichen Vorzügen dieser Wurzel bei.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Ingwer werden seit langem in verschiedenen Kulturen genutzt. Ob als Tee, Gewürz in der Küche oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln: Ingwer ist weltweit beliebt aufgrund seiner potenziell positiven Auswirkungen auf die Gesundheit (5).
Nonalcoholic Fatty Liver Disease (NAFLD) ist eine Lebererkrankung, die nicht durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht wird. Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von Fett in den Leberzellen bei Menschen, die wenig Alkohol konsumieren. NAFLD ist dabei eine häufige Erkrankung. Sie kann von einer einfachen Fettansammlung, bis hin zur nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) reichen. Hierbei tritt neben der Fettansammlung auch eine Leberentzündung und Schaden auf.
Die genauen Ursachen von NAFLD sind komplex und hängen mit Fettleibigkeit, Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes, hohem Blutdruck und hohen Blutfettwerten zusammen.
Die Erkrankung ist oft asymptomatisch, insbesondere in frühen Stadien. Fortgeschrittene Formen können jedoch zu Leberentzündungen, Fibrose und Zirrhose führen (6).
Wie wirkt Ingwer auf die Lebergesundheit?
Ingwer, mit seinen vielfältigen Inhaltsstoffen wie Gingerolen und Shogaolen, zeigt vielversprechende Effekte auf die Lebergesundheit. Die bioaktiven Verbindungen im Ingwer wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Das bedeutet, dass sie dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und Entzündungen im Körper zu bekämpfen.
In Bezug auf die Lebergesundheit haben einige Studien vielversprechende Ergebnisse geliefert. In einer Studie wurde Probanden mit NAFLD entweder ein Ingwer-Präparat oder ein Placebo über 12 Wochen verabreicht. Individuen, die Ingwer erhielten, wiesen eine Verringerung an Entzündungsmarkern auf. Gingerole, der Hauptbestandteil des Ingwers, wurden mit einer Verringerung von Leberfibrose in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich um einen Zustand, bei dem sich das Lebergewebe vernarbt. Diese Effekte weisen auf die entzündungshemmenden Eigenschaften von Gingerolen, die die Leber vor Schäden schützen können (7).
Darüber hinaus deutet Forschung darauf hin, dass Ingwer auch positive Auswirkungen auf kardiometabolische Parameter hat. Dies schließt eine Verbesserung des Blutzuckerspiegels und eine Regulation der Blutfettwerte mit ein. Diese Faktoren sind nicht nur für die allgemeine Gesundheit von Bedeutung, sondern beeinflussen auch die Lebergesundheit. Insbesondere im Kontext von Erkrankungen wie NAFLD (8).
Wie wendet man Ingwer am besten an?
Ingwer ist nicht nur eine beliebte Zutat in der Küche, sondern wird auch wegen seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Die Anwendung von Ingwer kann vielfältig sein und hängt oft von der persönlichen Vorliebe ab. Frischer Ingwer wird häufig zum Kochen verwendet und verleiht Gerichten einen scharfen, würzigen Geschmack. Dabei ist jedoch zu beachten, dass frischer Ingwer häufig mit einem höheren Wassergehalt gezüchtet wird. Das führt zwar zu größeren Knollen, aber auch weniger konzentrierten Inhaltsstoffen.
Getrockneter Ingwer hingegen kann als Gewürz verwendet werden. Er bietet den Vorteil, dass durch den Trocknungsprozess bestimmte Verbindungen, wie Gingerole, in konzentrierterer Form vorliegen. Es ist wichtig zu wissen, dass während der Trocknung einige dieser Gingerole in Shogaole umgewandelt werden. Dadurch ändert sich auch das Wirkspekturm in gewissem Maße.
Ingwertee ist eine weitere beliebte Form der Anwendung. Beim Aufbrühen von Ingwertee sollte berücksichtigt werden, dass fettlösliche Substanzen möglicherweise nicht so gut extrahiert werden. Wer trotzdem von diesen Bestandteilen profitieren will, kannd en Ingwer nach dem Aufbrühen essen.
Insgesamt bietet Ingwer eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die den persönlichen Geschmack und die gewünschten gesundheitlichen Vorteile berücksichtigen (9,10).
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Ingwer aufgrund seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und potenziellen gesundheitlichen Vorteile eine interessante Option für die Lebergesundheit darstellt. Die in Ingwer enthaltenen Gingerole und Shogaole könnten eine positive Wirkung auf die Leber haben. Studien deuten darauf hin, dass Ingwer nicht nur direkt auf die Leber, sondern auch auf kardiometabolische Parameter einwirken kann. Dies unterstreicht die vielseitigen Eigenschaften und positiven Aspekte dieser Wurzel.
Die Anwendung von Ingwer in verschiedenen Formen bietet Flexibilität und ermöglicht es, den individuellen Präferenzen des Menschen nachzukommen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forschung zu diesem Thema noch nicht abgeschlossen ist, und weitere Studien erforderlich sind, um die genauen Mechanismen und den Umfang der Wirkung von Ingwer zu verstehen. Insgesamt ist Ingwer eine gesunde Ergänzung zur Ernährung, die nicht nur den Geschmack bereichert, sondern auch potenziell positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit haben kann.
Quellen
- Ingwer – biologie-seite.de (5.12.2023)
- Ingwer | Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (uni-mainz.de) (5.12.2023)
- Gingerol: Wirkung und wie du es nutzen kannst – Utopia.de (5.12.2023)
- Semwal RB, Semwal DK, Combrinck S, Viljoen AM. Gingerols and shogaols: Important nutraceutical principles from ginger. Phytochemistry. 2015 Sep;117:554-568. doi: 10.1016/j.phytochem.2015.07.012. Epub 2015 Jul 27. PMID: 26228533.
- 8 Wirkungen von Ingwer, die du kennen solltest! | ottonova (5.12.2023)
- Nonalcoholic Fatty Liver Disease (NAFLD) & NASH – NIDDK (nih.gov) (8.12.2023)
- Rahimlou M, Yari Z, Hekmatdoost A, Alavian SM, Keshavarz SA. Ginger Supplementation in Nonalcoholic Fatty Liver Disease: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Pilot Study. Hepat Mon. 2016 Jan 23;16(1):e34897. doi: 10.5812/hepatmon.34897. PMID: 27110262; PMCID: PMC4834197.
- Fakhri S, Patra JK, Das SK, Das G, Majnooni MB, Farzaei MH. Ginger and Heart Health: From Mechanisms to Therapeutics. Curr Mol Pharmacol. 2021;14(6):943-959. doi: 10.2174/1874467213666201209105005. PMID: 33297926.
- How to Eat Ginger for Health Benefits – Healthy Green Kitchen (8.12.2023)
- Ginger Benefits | Johns Hopkins Medicine (8.12.2023)