Nahaufnahme von frischen Artischocken in einem Stapel.

Artischocke zur Leberstärkung

Die Artischocke hat nicht nur einen Platz in der kulinarischen Welt. Sie wird auch wegen ihrer potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Insbesondere in Bezug auf die Lebergesundheit hat die Artischocke das Interesse vieler Menschen geweckt. Diese grüne Distel wird aufgrund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe für ihre Fähigkeit geschätzt, die Leber zu stärken und zu schützen. Im Folgenden wird ein genauerer Blick darauf geworfen, wie genau die Artischocke zur Förderung der Lebergesundheit beiträgt.

Herkunft, Botanik und traditionelle Verwendung von Artischocke

Die Artischocke, wissenschaftlich als Cynara cardunculus bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist nicht nur ein geschmacklich beliebtes Gemüse, sondern auch eine Pflanze mit einer faszinierenden Geschichte und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, hat die Artischocke im Laufe der Jahrhunderte ihren Weg in die Küchen weltweit gefunden (1).

Die Artischockenpflanze zeichnet sich durch große, gezackte Blätter und eine distelartige Blüte aus. Es sind jedoch nicht nur die Blüten, die zum Verzehr verwendet werden: Die weichen Teile der Blätter, insbesondere die sogenannten Artischockenherzen, sind eine Delikatesse in vielen mediterranen Gerichten. Je nach Sorte kann man sogar die gesamte Artischocke essen (2).

Darüber hinaus werden aus den äußeren Blättern Extrakte hergestellt, die traditionell für ihre potenziellen gesundheitlichen Vorteile genutzt werden. Diese Extrakte enthalten oft bioaktive Verbindungen wie Cynarin, Chlorogensäure und Flavonoide, die der Pflanze ihre einzigartigen Eigenschaften verleihen. In der traditionellen Medizin wurden Artischockenextrakte aufgrund ihrer vermeintlichen leberschützenden und verdauungsfördernden Wirkungen verwendet (3).

Welche Inhaltsstoffe machen die Artischocke wertvoll für die Lebergesundheit?

Die Artischocke, mit ihrem charakteristischen Geschmack und ihrer vielfältigen kulinarischen Verwendung bietet auch potenzielle gesundheitliche Vorteile. Einer der Schlüsselbestandteile, der oft mit leberschützenden Eigenschaften in Verbindung gebracht wird, ist Cynarin. Dieser natürliche Pflanzenstoff kommt in der Artischocke vor allem in den äußeren Blättern vor. In den inneren Teilen, wie den Herzen, ist der Anteil hingegen eher gering.

Cynarin ist dafür bekannt, den Gallenfluss zu fördern und die Produktion von Gallensäuren zu steigern. Beides ist vor allem für die Verdauung von Fetten wichtig. Obwohl die Konzentration von Cynarin in der verzehrten Artischocke selbst möglicherweise nicht sehr hoch ist, ist sie trotzdem gesund: 

Die Artischocke ist reich an Ballaststoffen und Vitamine. Vor allem Folsäure, Vitamin C und Vitamin K sind reichlich enthalten. Auch Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium kommen vor. Diese Nährstoffe tragen nicht nur zu einem ausgewogenen Ernährungsprofil bei. Sie unterstützen auch die Gesundheit des gesamten Verdauungssystems, was wiederum positive Auswirkungen auf die Leber hat. Der Großteil der ernährungsphysiologischen Vorteile wird durch den Verzehr der ganzen Artischocke, einschließlich ihrer Blätter und Herzen, erreicht (4,5).

Wie wirkt die Artischocke auf die Leber?

Die Artischocke hat eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit haben. Einer der herausragenden Wirkstoffe ist Cynarin, der vor allem in den äußeren Blättern der Artischocke vorkommt.

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Cynarin ist für seine Fähigkeit bekannt, die Leber zu unterstützen, indem es den Gallenfluss und die Gallensäurebildung anregt. Dieser Prozess spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Fetten und kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Durch die Steigerung des Gallenflusses kann Cynarin auch indirekt zur Entgiftung der Leber beitragen.

In Studien wurde festgestellt, dass Artischockenextrakte antioxidative Eigenschaften aufweisen können. Diese Antioxidantien tragen dazu bei, die Leberzellen vor oxidativem Stress zu schützen. Dieser spielt bei verschiedenen Lebererkrankungen, einschließlich nicht-alkoholischer Fettlebererkrankungen (NAFLD), eine Rolle (6).

Besonders interessant ist, dass die Wirkstoffe der Artischocke nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Leber haben. Sie zeigen sogenannte auch kardiometabolische Effekte. Dies schließt eine mögliche Regulation von Blutzucker- und Blutfettwerten ein, wodurch die Artischocke das Herz-Kreislauf-System schützt (7).

Obwohl vielversprechende Ergebnisse vorliegen, ist es wichtig zu beachten, dass die Forschung in diesem Bereich fortlaufend ist. Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Mechanismen und Langzeiteffekte der Artischocke auf die Leber besser zu verstehen.

Gekochte Artischockenherzen in einer schwarzen Schüssel auf einem Holzbrett, neben Rosmarin und Pfefferkörnern.

Wie wendet man Artischocken am besten an?

Die Artischocke kann auf verschiedene Arten in die Ernährung integriert werden, um von ihren potenziellen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Als Gemüse sind vor allem die zarten Fleischteile der Artischockenherzen und die äußeren Blätter beliebt. Diese können gekocht, gedünstet oder gegrillt werden und eignen sich als schmackhafte Ergänzung zu Salaten, Pasta oder anderen Gerichten (2).

Für eine gezielte therapeutische Anwendung ist auch der Einsatz von Artischockenblatt-Extrakten möglich. Diese Extrakte sind in der Regel konzentrierter und enthalten eine höhere Menge an bioaktiven Verbindungen wie Cynarin. Die Anwendung von Artischockenextrakten kann besonders dann in Betracht gezogen werden, wenn eine höhere Dosierung erreicht werden soll.

Die typische Dosierung von Artischockenextrakt variiert je nach Produkt und Hersteller. Studien deuten darauf hin, dass Dosierungen im Bereich von 600 bis 1.800 Milligramm Cynarin pro Tag wirksam sind. Es ist jedoch ratsam, vor der Anwendung von Artischockenextrakten einen Arzt oder Ernährungsspezialisten zu konsultieren. Dadurch kann die geeignete Dosierung im individuellen Kontext bestimmt werden (8).

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Artischocke aufgrund ihrer Inhaltsstoffe positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit hat. Ihre Verwendung als Nahrungsmittel bereichert nicht nur den Essensplan, sondern kann auch ernährungsphysiologische Vorteile bieten.

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Für eine gezielte therapeutische Anwendung werden Artischockenblatt-Extrakte empfohlen, die eine konzentrierte Quelle von bioaktiven Verbindungen sind. Studien konnten bereits zeigen, dass diese Extrakte dazu beitragen, die Leberfunktion zu unterstützen und sogar kardiometabolische Effekte haben.

Wie bei jeder Ergänzung oder Therapie ist es jedoch wichtig, individuelle Bedürfnisse und Umstände zu berücksichtigen. Vor der Einnahme von Artischockenextrakten oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln sollte daher immer erst mit einem Arzt gesprochen werden. Insgesamt kann die Artischocke als Teil einer ausgewogenen Ernährung einen Beitrag zur Förderung der Lebergesundheit leisten.

Quellen

  1. Artischocken-Jungpflanzen – Portrait & Verwendung (luberaedibles.com) (15.11.2023) 
  2. Artischocken kochen: So gelingt die Zubereitung | NDR.de – Ratgeber – Kochen – Warenkunde (15.11.2023) 
  3. Die Heilpflanze Artischocke (nestmann.de) (15.11.2023) 
  4. Artischockenextrakt: Die Wirkung eines alten Heilmittels (zentrum-der-gesundheit.de) (15.11.2023) 
  5. Panahi Y, Kianpour P, Mohtashami R, Atkin SL, Butler AE, Jafari R, Badeli R, Sahebkar A. Efficacy of artichoke leaf extract in non-alcoholic fatty liver disease: A pilot double-blind randomized controlled trial. Phytother Res. 2018 Jul;32(7):1382-1387. doi: 10.1002/ptr.6073. Epub 2018 Mar 9. PMID: 29520889. 
  6. Amini MR, Sheikhhossein F, Talebyan A, Bazshahi E, Djafari F, Hekmatdoost A. Effects of Artichoke Supplementation on Liver Enzymes: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Clin Nutr Res. 2022 Jul 25;11(3):228-239. doi: 10.7762/cnr.2022.11.3.228. PMID: 35949559; PMCID: PMC9348909. 
  7. Xia N, Pautz A, Wollscheid U, Reifenberg G, Förstermann U, Li H. Artichoke, cynarin and cyanidin downregulate the expression of inducible nitric oxide synthase in human coronary smooth muscle cells. Molecules. 2014 Mar 24;19(3):3654-68. doi: 10.3390/molecules19033654. PMID: 24662080; PMCID: PMC6271736. 
  8. Ben Salem M, Affes H, Ksouda K, Dhouibi R, Sahnoun Z, Hammami S, Zeghal KM. Pharmacological Studies of Artichoke Leaf Extract and Their Health Benefits. Plant Foods Hum Nutr. 2015 Dec;70(4):441-53. doi: 10.1007/s11130-015-0503-8. PMID: 26310198.